Anfahrt
Am Mittwoch war es dann endlich soweit. Die Fotosachen waren gepackt, die Ferienwohnung gebucht und das Auto startklar. Die Tour nach Zingst konnte beginnen. Die Wettervorhersage war nicht gerade ideal aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zum Schluß. In Zingst angekommen, war der erste Weg in den Osterwald um die kurze Zeit bis zum Sonnenuntergang noch zu nutzen. So konnte ich mir einen ersten Eindruck von dem Wald verschaffen. An mehreren Buchen waren sogar noch einige fotogene Exemplare des Buchenschleimrüblings zu sehen. Das ich noch die Chance bekommen diese Pilze zu fotografieren. Damit hatte ich schon nicht mehr gerechnet da es doch schon jahreszeitlich gesehen, ziemlich spät war. Wir waren bereits im November. Also war das Makroobjektiv, ein wichtiger Teil meiner morgigen Fotoausrüstung.



1. Tag Sundische Wiese, Ahreshooper Holz, Osterwald
Vor Sonnenaufgang, ging es am nächsten Morgen zu den Sundischen Wiesen. Auf der Hinfahrt wechselte ein Rudel Damwild gemächlich vor meinem Auto die Straßenseite.
Was für ein schöner Anblick. Es waren einige stattliche Hirsche darunter. Mir fielen gleich wieder die Erlebnisse bei der Damwildbrunft ein. Ein guter Anfang, so konnte der Tag gerne weitergehen.
Auf den sundischen Wiesen angekommen, hatte ich einen guten Blick über den Bodden nach Barth. Über der Stadt stand eine dunkle Regenfront, was die blaue Stunde noch dramatischer machte. Da sich die dunklen Wolken schnell näherten, war ein schneller Aufbruch angesagt. Kaum war ich im Auto, da fing es auch schon an zu regnen (wie aus Gießkannen).
Was jetzt?
Das Regenradar hat vieleicht eine Antwort. Das Ahrenshooper Holz. Auf ging es dorthin. Dieser Wald gehört sicherlich nicht zu den Hotspots. Aber er hat auch einige interessante Seiten zu bieten. Das Unterholz besteht hier zu einem großen Teil aus Stechpalmen (Ilex). Dieser Wald ist eine fotografische Herrausforderung. Durch das dichte Unterholz, ist es nicht einfach hier die klaren Strukturen herauszuarbeiten.Trotzdem ist es mir gelungen, einige interessante Bilder mitzunehmen (meine Meinung). Auf dem Weg zu meinem Auto, hat mich die Regenfront dann doch noch eingeholt. Durchnässt aber doch zufrieden bin ich zurück nach Zingst gefahren. Mittagspause und Klamottenwechsel waren angezeigt.
Am Nachmittag ging es dann in den Osterwald. Das Makroobjektiv war zusätzlich im Fotorucksack. Die nächste Regenfront war im Anmarsch. Aber egal, ich wollte jetzt endlich Buchenschleimrüblinge fotografieren. Das war bestimmt meine letzte Chance in diesem Jahr. Bloß gut, dass ich am Vortag schon ein wenig durch den Wald gestreift bin und einige Exemplare gefunden habe. So sind noch einige gute Fotos entstanden.
Dann war der Regen da. Nass bis auf die Haut ging es zurück zum Auto. Mit der Regenjacke, hatte ich die Fotoausrüstung abgedeckt. Für den Mensch, gab es eine heiße Dusche und für die Fotoausrüstung wurde der Fön ausgepackt. Abschließend war die Sichtung der Fotoausbeute des heutigen Tages an der Tagesordnung.




2.Tag Osterwald und Gespensterwald
Heute mogen habe ich mich dazu entschieden, nochmal in den Osterwald zu fahren. Nachdem der gestrige Fototag unsanft durch den starken Regen beendet wurde. Laut Wetterbericht sollte der Tag heute trocken bleiben. Fotografiert wurden heute in der Hauptsache Bäume, liegendes und stehendes Totholz. Das Makroobjektiv war in der Ferienwohnung geblieben. Der Osterwald war durch den tagelangen Regen mit Feuchtigkeit vollgesogen, wodurch die Herbstfarben so richtig zur Geltung kamen.Die Baumstämme waren durch die Nässe fast schwarz und das leuchtende Gelb und Orange der Laubbäume stand dazu in einem scharfen Kontrast. Kurz gesagt ein „Feuerwerk der Farben“.




Eins meiner Fotoziele war schon immer der Gespensterwald von Nienhagen. Heute habe ich dann ganz spontan den Entschluß gefasst, dieses Ziel in Angriff zu nehmen und nach Nienhagen zu fahren. Dort angekommen war mein erster Eindruck. Menschen, überall Menschen. Spaziergänger mit und ohne Hund, Radfahrer, Jogger und natürlich auch andere Fotografen. Die meisten waren Handyfotografen. In ca. zwei Stunden, sollte die Sonne untergehen. Meine Zeit war knapp bemessen und die drei Stunden Fahrzeit (Hin.-Rückfahrt), sollten auch nicht umsonst gewesen sein. Dieser Wald ist schon regelrecht totfotografiert worden, überall in sozialen Medien die immer gleichen Fotos. Mein Ziel: mache andere Fotos. Zum Sonnenuntergang, waren einige interessante Fotos im Kasten. Obwohl es nicht leicht war, die offensichtlichen Motive auszuschließen. Der Wald hat einen ausgeprägten morbiden Charme und mann kann sich dem nicht einfach entziehen. Aber ich bin trotzdem zufrieden nach Zingst zurückgefahren. Das Wetter hatte gehalten.




Am nächsten Tag, bin ich dann bei strömenden Regen nach Hause gefahren. Auch wenn das Wetter nur teilweise mitgespielt hat, war diese kurze Fototour ein Erfolg. Ich werde auf alle Fälle wiederkommen.
Einen Tag später das perfekte Wetter für die Waldfotografie Nebel. So ist das eben, dass Wetter macht was es will.
Fotografiert wurde hier mit der Nikon D810 und der Nikon D850 sowie den Objektiven, Nikkor F 24-70 mm, Nikkor F 70 – 200 mm, Sigma 24 mm, und Sigma Makro 105 mm